Duran Duran – Astronaut

Es herrschen keine einfachen Zeiten. Hartz IV. Der Osten. Die Strom-Mafia. Wir rauchen bisweilen „Milde Sorte“, denn das Leben ist schon hart genug. Da tut es doch gut, dass Duran Duran uns gleich zu Beginn einer weiteren unnötigen Platte den Optimismus zurückbringen. „Reach up for the sunrise/ Put your hands into the big sky/ (…)/ Feel the new day enter your life“ wird pfadfinderbrav frohlockt Jürgen Höller hat mit solchen Anweisungen sehr viel Geld verdient, aber bei Simon Le Bon wirkt das reichlich abgeschmackt, auch wenn seine Stimme immer noch Charme hat Dem besagten „(Reach Up For The) Sunrise“ folgt das schwache „Want You More!“, das Titelstück selbst ist an ärgerlicher Belanglosigkeit nur noch von dem sich glücklicherweise ebenfalls auf der Platte befindlichen „Bedroom Toys“ (huch!) zu überbieten. Überraschend auch die pfiffigen Gedanken in „What Happens Tomorrow“: „But nobody knows/ What’s gonna happen tomorrow/ (…)/ You gotta believe/ It will be all right in the end.“ Innovative Ansichten zu einem Thema, das uns alle bewegt. Unbelehrbare Fans indes werden wohl „Nice“, „Finest Hours“ und wohl auch das mit ein wenig Retro-Techno startende „Taste The Summer“ goutieren. Eingängig, dabei leicht verträglich, möglicherweise ja Überbleibsel der „alten Magie“. So schmeckt der Sommer!

Doch auch die stärksten aller Cocktails können nicht über die zumeist erschreckend fade Mischung aus Dance-Pop und Radio-Tauglichkeit hinwegtäuschen. Gewagt wurde gar nichts, das ärgerliche Mittelmaß gesucht und auch gefunden. Immerhin: „Astronaut“ reiht sich damit hervorragend in Hochkaräter wie „Pop Trash“, „Medazzaland“ und „Thank You“ ein.

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates