DVD

Jarhead – Willkommen im Dreck, Sam Mendes (Universal)

„Jarhead“ beginnt kurz vor dem ersten Golfkrieg. Nach seiner Ausbildung zum Scharfschützen zählt Swoff (Jake Gyllenhaal) zu den ersten Einheiten, die in die kuwaitische Wüste verlegt werden. Er und seine Kameraden brennen vor Abenteuerlust und Überlegenheitsgefühl darauf, gegen Saddam losschlagen zu dürfen. Doch nichts passiert. Monatelang harren sie in ihren Zeltbaracken aus. Vor Langeweile staut sich ihr Frust zu klaustrophobischer Aggression auf. Als sie endlich ihren Einsatzbefehl erhalten, maschieren sie durch ein menschenleeres Land. Die endlose Wüste ist gleißend, der Himmel tiefschwarz von lodernden Ölquellen. Die Infanteristen dürfen die Reste sichern. Der eigentliche Krieg ist an ihnen vorüber gezogen, erledigt von den Präzisionsbomben. Mendes zeigt mit faszinierenden Kameraperspektiven ambivalent die Absurdität des Krieges wie so viele Größe des Genres, vor denen er sich als Teil der Popkultur mit bissigem Humor raffiniert verneigt. Extras: Audiokommentare, Interviews, entfallene Szenen, Tagebücher. 4,0 ¿

Kiss Kiss Bang Bang Shane Black (Warner)

Der etwas trottelige Dieb Harry (Robert Downey Jr.) hat zufällig ein Filmrolle als Detektiv bekommen und hängt sich zu Recherchezwecken an den schwulen Schnüffler Perry (Val Kilmer). Ein Routineauftrag gerät zu einem Mordkomplott, etliche Tote fallen an, Leichen verschwinden und tauchen wieder auf. Russisches Roulette funktioniert nicht so, wie Harry es vom Kino kennt, und Perry feuert ein Kleinkaliber in der Unterhose ab. Black wurde in den 80er Jahren für seine „Lethal Weapon“-Drehbücher gefeiert. Mit seinem Regiedebüt flüchtet er nun vor den glatten Hollywoodfabrikaten ins Dunkle, Bizarre, Makabre – und hat mit verschachteltem Film-noir-Plot, den man nicht kapieren muss, und absurden Situationen einen schwarzhumorigen Trip gedreht. Ohne Extras. 3,5

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