Dvd

DAVID GRAY

Live (IHT/Warnervision) „White Ladder ist zwar bereits sein viertes Album, trotzdem gehörte David Gray sicher zu den größten Newcomern des letzten Jahres. Nur in Irland konnte der Engländer schon kolossale Erfolge verbuchen, bevor der Rest der Welt autwachte. So verwundert es nicht, dass sein erstes Live-Video ein Konzert in Dublin zeigt. Abgesehen von den Eskapaden des Drummers gibt es nichts allzu Spektakuläres zu sehen. Muss es aber gar nicht, denn Grays Songs sind auch auf die Dauer von 90 Minuten gut genug, um allein zu fesseln. Als DVD-exklusives Extra kommt eine fast einstündige Doku zur 1999er-lrland-Tour hinzu. 3,0

CHEAP TRICK

Silver (kestorm) Zum 25. Bandjubiläum luden Rick Nielsen und Co. nicht nur ein Sinfonieorchester, einen Schulchor und Sänger Robin Zanders Kinder zum Mitmusizieren in ihre Heimatstadt Rockford/Illinois ein. Auch Slash, Billy Corgan und Everclear-Chef Art Alexakis kamen gern, um mit ihren Kindheitsidolen zu feiern. Durch fast 30 Songs rasen die Bubblegum-Rocker samt Gästen in knapp 130 vergnügten Minuten, bei prima Sound und guter Kameraführung. Als Zugabe werden ein amüsanter Audio-Kommentar, eine Fotogalerie und diverse „Behind the scenes“-Bilder angeboten. 4,0

SUPER FURRY ANIMALS

Rings Around The World (Epic/Sony) Exzentriker wäre eine noch zurückhaltende Umschreibung für SFA-Chef Gruff Rhys. Er hat geschafft, was Radiohead ür „OK Computer“ vorschwebte, aber nicht zu realisieren war: Das bisher beste Album der Waliser ist mittels Kurzfilmen (unter anderem von Spike Jonze) komplett verfilmt worden. Zu den 18 teils sehr interessanten, teils reichlich abseitigen Clips gibt es als Bonus insgesamt 16 Audio-Remixe von Kollegen wie Brave Captain und den High Hamas zu hören. Respektabel. 3,5 SYD BARRETT

Syd Barrett’s First Trip (Cleopatra/Bellaphon) Wer schon immer mal sehen wollte, wie Syd Barretts erster Trip auf Magic Mushrooms verlief, darf ihn hier sechs Minuten lang betrachten, wie er durch die englische Landschaft stolpert. Ein Kommilitone filmte den Non-Event auf Super-8. Ein weiteres, noch kürzeres, noch verwackelteres Filmchen zeigt, wie Barrett mit seinen Floyd-Kollegen Waters, Mason und Wright aus den Abbey-Road-Studios spaziert, nachdem sie ihren ersten Plattenvertrag unterzeichnet haben. Beide Bilddokumente sind Stummfilme, wurden aber für diese DVD von der Neo-Psychedelic-Band Dilate mit mäßig aufregenden Instrumentals vertont. Spielzeit: knapp elf Minuten, Extras: Fehlanzeige. Nur für Pink-Floyd-Komplettisten oder Menschen, die einfach zuviel Geld haben. 1,0

TIGER & DRAGON

Ana Lee (Kinowelt) Ein chinesischer Schwertkämpfer will sich zur Ruhe setzen und übergibt die Waffe an seine Schülerin, die heimlich in ihn verliebt ist. Doch bevor sie ihre Gefühle offenbaren kann, wird das Schwert gestohlen, und die beiden Helden schlittern unversehens in hochpolitische Ränkespiele. Grandiose, balletthafte Kampfszenen, choreografiert von Yuen Wo-Ping („Matrix“), wunderbar gefilmt vom Oscar-prämierten Kameramann Peter Pau und einfühlsam erzählt von Ang Lee („Der Eissturm“). Extras: Audiokommentar vom Regisseur, „Making of“, Interviews, Fotogalerie. 4,0

TRAFFIC

Steven Soderbergh (Splendid) Der mehrfach ausgezeichnete Geniestreich von Steven Soderbergh („Sex, Lügen & Video“). Die parallel verlaufenden Schicksale von Polizisten, Drogendealern und Politikern ergeben mittels atemberaubender Aufnahmen und Schnitttechnik eine grandiose Collage über die Drogenproblematik in Amerika. Das Bonusmaterial besteht aus 25 Minuten mit geschnittenen Szenen, Interviews mit den hervoragenden Darstellern (Benicio Del Toro, Catherine Zeta Jones, Michael Douglas) und „Behind the scenes“-Aufnahmen. Einzig ein Kommentar des Filmemachers wird vermisst, denn der drehte schon den nächsten Film: „Ocean’s Eleven“. 4,5

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