DVD
THE CULT Pure Cuk -Anthology 1984 -1995 (BeggarsBanquet/Conneded)
Eine Nachhilfestunde in Sachen Schweinerock. Neben allen Videoclips (von der Gothic- über die Sleaze- bis zur Glam-Phase) sind drei streckenweise unfreiwillig lustige Interviews von ’86, ’91 und ’94 mit Sänger lan Astbury und Gitarrist Billy Duffy zu sehen. Außerdem haben sich die beiden The-Cult-Hauptakteure die „Mühe“ gemacht, von Rick Rubins Pool aus, die einzelnen Kurzfilme zu kommentieren, und eine gigantische Diskografie erklärt auf 74 Texttafeln jedes noch so kleine Detail zu allen Alben der britischen Band. Die Erstauflage ist in einer aufwändigen und sehr schönen Verpackung erhältlich. 3,0
MASSIVE ATTACK Eleven Promos (Melankok/Virgin)
Ungleich minimalistischer kommt da die Zusammenstellung aller Massive-Attack-Clips daher. Mehr als eine nackte, durchsichtige Schutzhülle brauchen Bilderfluten wie „Inertia Creep“ und das bis heute unerreichte „Unfinished Sympathy“ aber gar nicht. Einige der Streifen sind sogar im deutlich verlängerten „Director’s Cut“ zu sehen und führen erneut vor Augen und Ohren, wie viel Einfluss die TripHop-Innovatoren aus Bristol auf die Popkultur der 90er Jahre hatten. 4,0
MANIC STREET PREACHERS Louder Than War (Epic/Sony)
Viel wurde über den ersten Auftritt einer westlichen Rockband auf Kuba geschrieben. Nun dürfen auch die Fans außerhalb Havannas die Show im „Teatro Karl Marx“ erleben, die nicht nur für das Saal-Publikum, sondern auch für die Waliser ein einmaliges Ereignis war. Dazu kommen ein „Malcing of“, Bonustracks, Interviews, Nicky Wires Tourtagebuch, eine Fotogalerie und die Begegnung der Manics mit ihrem neuen Fan, dem „Maximo Lider“ höchstpersönlich. 4,0
BATTLEMÖNCHE (Dartclub/SMIS) Arte für den DVD-Player. „Battlemönche ist ein in Österreich produzierter, flott geschnittener und für Außenstehende sogar lehrreicher Dokumentationsfilm. Geschildert wird das größte deutsche HipHop-Festival, „Flash 2001“ im Hamburger Millerntorstadion, aus Sicht einiger Nachwuchskünstler, die an den DJ- und Breakdance-Battles beteiligt waren. Live-Ausschnitte von den Wettbewerben und von der Festivalbühne (5 Sterne de Luxe, Ferris MC, Absolute Beginner), Interviews mit Nobodys und Stars wie Smudo sowie Würstchenverkäufern und Hausmeistern runden den amüsanten Reisebericht ab. 3,0
ALMOST FAMOUS
Cameron Crowe (Columbia Tristar)
Ein 15-jähriger Rockfan (Patrick Fugit) erhält vom US-ROLLING STONE den Auftrag, über die Tour der aufstrebenden Gruppe Stillwater zu berichten. Dabei lernt er nicht nur den charismatischen Gitarristen (Billy Crudup), sondern auch dessen Freundin (Kate Hudson als zuckersüßes Groupie Penny Lane) näher kennen, als er es je zu hoffen wagte… Cameron Crowe („Singles“) schildert – halb autobiografisch, halb fiktiv – seine Anfänge als Musikjournalist in den 70er Jahren. Grandiose Darsteller, auch in den diverse Nebenrollen (darunter Frances McDormand als besorgte Mutter und Philip Seymour Hoffman als Lester Bangs), sowie ein liebevolles Script sorgen für eines der schönsten Filmerlebnisse des Jahres. Zum umfangreichen Bonusmaterial gehören ein Audio-Kommentar des Regisseurs, geschnittene Szenen, ein Musikvideo, Probeaufnahmen der Filmband und einige von Cameron Crowes Original-Artikeln. 4,0
FEAR AND LOATHING IN LAS VEGAS Terry Gilliam (Ufa/BMG)
Das Leben eines anderen ROLLING STONE-Schreibers verlief noch turbulenter. Regisseur Terry Gilliam (Monty Python) gelang es tatsächlich, Hunter S. Thompsons lange als unverfilmbar geltenden, ebenfalls weitgehend autobiografischen Roman von 1971 auf die Leinwand zu bringen. Mit absurden, psychedelischen Bildern unterstützt er Johnny Depps grandios überzogene Darstellung des durchgeknallten Autors Raoul Duke (Thompsons Alter ego) und die nicht weniger abgefahrene von Benicio Del Toro als Anwalt Dr. Gonzo. Auf einer zwei Stunden währenden Drogen-Odyssee durchlebt man mit den beiden totale Euphorie, Paranoia-Attacken und ausgewachsene Horrortrips. Für schwache Nerven oder Mägen nicht geeignet, ansonsten zweifellos zu empfehlen.