DVD

MADONNA Drowned World Tour 2001 (Maverick/Warner Music Vision)

Schade. Nicht nur, dass Madonna beim Konzert in ihrer Heimat Detroit reichlich hüftsteif und erschöpft wirkt, die statische Kameraführung und das kontrastarme Bild helfen ebenfalls nicht. Auch der wortreich als brandneue Komposition angekündigte „“The Funny Song“ ist extrem kurz, musikalisch äußerst dünn und dazu alles andere als lustig. Ein einstudierter Zirkus – mehr ist die Show mit choreografierten Tänzern, albern posenden Musikern und den unaufhörlich plappernden Backingsängerinnen vor blinkenden Kulissen nicht. So wirkt das sattsam bekannte „“Best of“-Programm für den Heimgebrauch leider uninspiriert und auf die Dauer nur langweilig. Das große Plus der DVD ist allerdings ein grandioser Sound. Extras: lediglich eine Fotogalerie von oft gesehenen Aufnahmen von Frau Ritchie. Auch das ist zu wenig. 2,0

AC/DC Stiff Upper Lip (Elektra/Warner Music Vision)

Erheblich lebendiger ist der AC/DC-Mitschnitt vom letzten Sommer aus dem Münchner Olympiastadion ausgefallen. Die rasanten Kameras liefern brillante Bilder und lassen dank des perfekten Schnitts zu voluminösem Sound den Eindruck entstehen, der Betrachter würde sich zwei Stunden lang mittendrin befinden. Schon bei „“You Shook Me All Night Long“ bedauert man es, die diesjährigen Shows der Australier nicht gesehen zu haben. Ab „Heils Beils“ und „The Jack“ ist klar, dass die nächste Tour auf jeden Fall besucht wird, und spätestens bei den noch immer elektrisierenden „“Highway To Hell“, „“Whole Lotta Rosie“ und „“Let There Be Rock“ ist man bereit zu schwören, nie wieder ein Konzert des Quintetts ausfallen zu lassen. Extras: ein Interview mit der Band und Backstage-Impressionen. 4,0

U2 Elevation – Live From Boston (Island/Universal)

So gut wie alles richtig machen Bono und seine Jungs. Der Auftritt enthält eine gute Mischung alter Klassiker und aktueller Nummern vom grandiosen „“All That You Can’t Leave Behind“-Album. Die Band ist bestens eingespielt, aber dennoch zu Spontaneitäten bereit. Die Verpackung ist ansehnlich, die Extras sind für eine Gruppe dieses Kalibers standesgemäß. So kann die komplette Show noch einmal aus Fansicht betrachtet oder der Regisseur dieser Aufzeichnung beim Live-Schnitt bestaunt werden. Dazu kommen ein „“Making of“, diverse Live-Bonustracks aus anderen Städten, ein hübsches „“Roadmovie“ sowie PC-Spielkram. Einziger Kritikpunkt dürfte sein, dass eine so aufwendig (und gelungen!) produzierte DVD keinen DTS-Sound zu bieten hat. 4,0

DER SCHUH DES MANITU Michael „“Bully“ Herbig (BMG)

Den Massengeschmack mit einfachsten Mitteln fehlzuleiten ist keine große Kunst. Wer für diese These noch einen weiteren Beweis braucht, der denke an den Debütfilm des TV-„“Komikers“ Michael Herbig („Die „Bully-Parade“). Diese leidlich amüsante „Winnetou“-Persiflage ist mittlerweile der erfolgreichste deutsche Film aller Zeiten. Nahezu jeder achte Bundesbürger hat diesen Mist gesehen. All denen dürfte die mit großzügigen Extras wie einem Audiokommentar, geschnittenen Szenen und einigen „“Making ofs“ bestens aufgemachte Doppel-DVD ein weiteres Mal blau angelaufene Oberschenkel bescheren. Der Rest, den es glücklicherweise auch noch gibt, wendet sich mit Grauen ab. 2,0

THIRTEEN DAYS Roger Donaldson (Kinowelt)

Ein größeres cineastisches Vergnügen ist da die – nach „“No Way Out“ von 1987 – zweite Zusammenarbeit von Regisseur Donaldson mit Kevin Costner. Der Zuschauer weiß natürlich schon vor Filmbeginn, wie die 13 Tage im Oktober 1962, als die Welt wegen der Kuba-Krise kurz vor dem Ausbruch des dritten Weltkriegs stand, ausgingen. Dennoch war selten ein Thriller ohne Actionsequenzen so spannend wie „Thirteen Days“. Was hauptsächlich am hervorragenden Script und den herausragend agierenden Schauspielern liegt – Bruce Greenwood und Steven Culp brillieren als Kennedy-Brüder, und Costner leistet als Präsidenten-Berater ebenso Großes. Außerdem versteht Donaldson es mittels hervorragender Kinematografie und historischer Schwarz-Weiß-Einblendungen eine pathosfreie Atmosphäre zu schaffen. Wären doch nur alle Filme so gut. Das Bonusmaterial ist gleichermaßen erstklassig (Audiokommentare, „“Making of“, geschnittene Szenen, historische Dokumentation etc.), so dass kein Weg an dieser Doppel-DVD vorbei führt.4,5

WEITERE INTERESSANTE NEUERSCHEINUNGEN ERIC CLAPTON – „“Live In Hyde Park“ (Warner); PET SHOP BOYS – „“Montage – The Nightlife Tour“ (EMI); OASIS „“Live By The Sea“ (Sony); ELTON JOHN „“One Night Only“ (Universal), BRUCE SPRINGSTEEN & THE E STREET BAND – „“Live In New York City“ (Sony); EINE NACHT BEI McCOOL’S von Harald Zwart (BMG), EVOLUTION von Ivan Reitman (Columbia); LITTLE NICKY von Steven Brill (Kinoweh); DAS EXPERIMENT von Oliver Hirschbiegel (Eurovideo);: DER FALKE UND DER SCHNEEMANN von John Schlesinger (Fox)

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