DVD :: VON OLIVER HÜTTMANN

REQUIEM FOR A DREAM Darren Aronotsky (Highlight)

Alle sind süchtig – nach oder von irgend etwas. Und diese Spirale von Sehnsucht, Sucht und Flucht zeigt Aronofsky („“Pi“) mit beklemmender Folgerichtigkeit und bestechenden Bildern. Rentnerin Sara (Ellen Burstyn) dämmert vor dem Fernseher dahin, den ihr heroinabhängiger Sohn Harry (Jared Leto) ständig beim Pfandleiher versetzt. Dann wandelt sich die Tristesse zu einemTraum: Sara soll Kandidatin in einer TV-Show werden und schluckt dafür Diätpillen. Gleichzeitig präsentiert Harry einen Job und eine Freundin aus reichem Hause. Doch alles ist der Schein einer unabänderlichen Tragödie. Der Film kam nur mit zwei Kopien in die Kinos, und die DVD zeigt ohne Extras lediglich die deutsche Synchronisation. Eine Schande – aber die Brillanz des Films schmälert das nicht. 3,5

FINAL FANTASY Hironobu Sakaguchi (Columbia)

Die Hysterie war spannend, aber unnötig: Bis Schauspieler von der digitalen Konkurrenz ausnahmslos ersetzt werden können, wird man noch einige Jahre an den Feinheiten feilen müssen. Aber der erste Spielfilm mit komplett am Rechner generierten Darstellern, die kaum noch etwas mit Animationsfiguren gemein haben, sondern wie Menschen aussehen und agieren, ist allemal faszinierend. Da schon die Sci-fi-Story sehr schwach ausgefallen ist, konzentrieren sich auch die umfassenden Extras der Doppel-DVD vor allem auf technische Details. Neben Audio-Kommentaren gibt es Rohfassungen, Outtakes, Storyboards und Clips über die Entstehung der Figuren oder den Aufbau von Szenen. 3,5

MOULIN ROUGE Baz Luhrmann (Fox)

Ein Film wie Luhrmanns opulentes Pop-Musical ist geradezu prädestiniert dafür, auf einer DVD ausgeschlachtet zu werden. Hier sind es denn auch gleich zwei. Zu der rund zweieinhalbstündigen Liebesgeschichte zwischen Nicole Kidman und Ewan McGregor in den exaltierten Kulissen des Pariser Varietes gibt es aufschlussreiche Audio-Kommentare des Regisseurs und acht herausgefallene Szenen. Sechs zusätzliche Sequenzen sind dann auf der zweiten DVD zu sehen. Dazu werden wirklich alle Darsteller ziemlich ausführlich vorgestellt. Informativ sind auch die Features über die verschiedenen Tanzstile und die Musik, bei der von Klassik bis zu Punkrock alles wie ein Medley verbunden wurde. 4,0

LEBENSZEICHEN – PROOF OF LIFE Taylor Hackford (BMG)

Hackfords Kidnappingdrama ist nur in Teilen packend und manchmal arg platt, aber auch „“Kein Hollywood-Märchen“, wie eine Dokumentation auf der DVD heißt.

Jedes Jahr werden vor allem Amerikaner wie der Ingenieur Bowman (David Morse) in südamerikanischen Ländern von Rebellen oder Banditen entführt. Wegen der hohen Lösegeldforderungen schließen die Konzerne spezielle Versicherungen ab, die in Bowmans Fall jedoch gekündigt wurde, weil dessen Arbeitgeber kurz vor der Pleite steht. Der offiziell gestellte Verhandlungsspezialist Thorne (Russell Crowe) reist wieder ab, lässt sich dann aber von Alice (Meg Ryan) erweichen, für das Leben ihres Mannes zu kämpfen. Frauen, die für Crowe schwärmen, können sich hieran seinen intensiven melancholischen Augen satt sehen. Dazu gibt es die handelsüblichen Extras: Produktionsnotizen, Infos über die Besetzung und Filmcrew, das „“Making Of“, Trailer und TV-Spots sowie Interviews mit Crowe und Ryan. 3,0

STIRB LANGSAM 1 + 2 John McTiernan, Renny Harlin (Fox)

Der eigentliche Macher der „“Die Hard“-Trilogie ist der exzentrische Produzent Joel Silver („Ich möchte herausfinden, wie man Fortsetzungen drehen kann, ohne den ersten Teil machen zu müssen“), der in dieser Special Edition leider nicht zu Wort kommt. Mit „“Stirb langsam“ schufen er und Regisseur McTiernan eine neue Definition für den Actionfilm (einer gegen alle auf einem beschränkten Raum), die seither unablässlich kopiert wird und Bruce Willis zum Star machte. Der Schauplatz, ein Hochhaus, wurde dann auf einen Flughafen ausgedehnt und verlor sich beim dritten Teil in New York. Beide DVDs zeigen ungeschnittene Versionen, haben Audio-Kommentare der Regisseure, unveröffentlichte Szenen und üppige Infos. Das Original bietet zudem einen Schnitt-Workshop und das Drehbuch, der zweite Teil die Storyboards an. 4,5

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