Eagle-Eye Cherry :: Sub Rosa

Der dritte Streich: Vielschichtige Produktion, ganz passable Songs

Sicher: Viel hält man von Eagle-Eye Cherry im Allgemeinen nicht. „Save Tonight“ kam aus dem Nichts, und eben dahin verschwand es auch wieder – zu kurze Halbwertszeit zu wenig Substanz, die kleine Melodie war der großen Welt nicht lang gewachsen.

Nach dem überschnellen Auftakt fiel es schwer, hier viel Gutes zu entdecken. Zwei Alben hat Eagle-Eye Cherry gemacht, aber so recht wollten die simplen Gitarrenakkorde trotz illustrer Hilfe von Menschen wie Rick Rubin nicht zünden. Das neue Werk von Nenehs Bruder und des seligen Dons Sohn legt nun zumindest das Fundament unter ein viel zu schnell gebautes Haus. Mit seinem Schwager, dem Produzenten Cameron McVey, reiste Cherry hierhin und dorthin und vollendete in der neuen alten Heimat Stockholm, was als Demo in einem New Yorker Apartment begann.

Die Muße, mit der Cherry das angegangen ist macht sich bezahlt; wenn schon nicht Songwriting und künstlerisches Charisma wundersam vermehrt sind, so besorgen die vielen Schichten aus Gitarren, Programmierungen und allerlei atmosphärisch gemeintem Beiwerk die Draperie, die das Zuhören schöner macht Und außerdem schreibt er natürlich auch ein paar ganz gute Lieder. Das gefällige „Skull Tattoo“ etwa wird ab sofort in den handelsüblichen Morning-Shows angenehm auffallen; der derbe trottende „Food Song“ hat eine an den Vater erinnernde Trompete; und das übergroß dröhnende „This Paralysis“, naja, schlecht ist das nicht Jedenfalls dann nicht, wenn man ihm den Schnellstart inzwischen verziehen hat.

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