Ed Motta AOR :: Den Brasilianer zieht es an die US-Westküste: gar kein weiter Weg

Sein neuester Streich sagt im Titel eigentlich schon alles: Mit dem Akronym für Adult Oriented Rock zielt der Tropensohn auf den zurückgelehnten Pop der US-Westküste. Angetan mit geschmackvollem Hawaiihemd, liefert er einen Soundtrack für palmengesäumte Avenues und Cocktails am Liegestuhl. Dabei umgibt er seinen Bariton, der in voluminöser Sattheit thront, mit einem Zauberkasten an Tastenmagie von Fender Rhodes bis zum Hohner Clavinet, distanziert-smoothen Bläsern und Unterstützung von alten Gitarrenkumpels wie David T. Walker und Bluey Maunick.

In der Unaufgeregtheit liegt eine ungeheure Perfektion, in der Relaxtheit grandiose Detailverliebtheit. Bei Ed Motta scheint Rio nur einen Tastensprung entfernt von Los Angeles.

(Membran/Sony) STEFAN FRANZEN

Josephine Portrait Die Britin verbindet anmutig Pop mit Soul, Folk und Weltmusik

Als Josephine Oniyama, kurz Josephine, im vergangenen Jahr ihr Debütalbum im UK veröffentlichte, gab es Applaus von allen Rängen. Von der BBC bis Jools Holland, vom Musikspezialisten bis zum Formatradiohörer -die heute 30-Jährige vereint ein ausgesprochen heterogenes Publikum hinter sich. Mit einem Album, das tatsächlich besonders ist: „Portrait“ klingt gleichzeitig alt und modern, verbindet Oniyamas liberisch-jamaikanische Wurzeln mit Northern Soul, Songwriter-Folk, Jazz und UK-Pop. Die Arrangements aus zerkratzten Gitarren, Retro-Souljazz und Weltmusikperkussion verbindet unter anderem Brian-Eno-Collaborator und Produzent de luxe Leo Abrahams zu einem kunstvollen, genre-übergreifenden Klangbild.

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