Eine Affäre in Paris :: Kinostart 15.1.
Der Brite James Ivory („Zimmer mit Aussicht“) schien so grundsätzlich in vergangenen Jahrhunderten und ihren verblassten Gesellschaften verankert, dass man hier schon etwas erschrickt. „Le Divorce“ heißt im Original sein Drama, das mit satirischen Spitzfindigkeiten über die kulturellen Befindlichkeiten zwischen Amerikanern und dem alten Europa diesmal in der Gegenwart spielt. Isabel (Kate Hudson) reist zu ihrer schwangeren älteren Schwester Roxanne (Naomi Watts), die gerade von ihrem französischen Ehemann verlassen wird. Während sie mit dessen zickiger, elitärer Mutter bei der Scheidung um ein wertvolles Gemälde streitet, beginnt Isabel eine Affäre mit ihrem Schwager Edgar (Thierry Lhermitte). Amüsant sind Szenen, in denen der Diplomat das unbefangene Girl mit Strapsen und Seidentüchern umschmeichelt, überhaupt ist der Film mit leichter, flirrender Eleganz inszeniert. Doch trotz des exzellenten Ensembles bleibt alles eine Spur zu oberflächlich und beim süffisanten Geplänkel das Gefühl übrig, dass Ivory noch nicht in der Gegenwart angelangt ist.