Electric Light Orchestra – Zoom

ELO? Die Eagles in Pop. Die Beatles samt Pomp. Abba mit Bart Jeder hatte seine subjektive Art, Jeff Lynnes Vision geringzuschätzen. „I love (hat ELO“, sang Randy Newman, und wir grinsten uns eins. Maliziös! Deliziös! Der gute alte Randy. Später dann erklärte der Sarkast, er habe diese Zeile durchaus ernst gemeint Sicher, der ELO-Plunder sei schrecklich, aber sein Geschmack werde gemeinhin arg

überschätzt, er habe viel übrig für gut gemachten Kitsch.

Wobei wir nicht vergessen dürfen, dass das Electric Light Orchestra ganz zu Beginn, 1971, ein Trip ins Unbekannte war, ein Abenteuer. Roy Wood hatte die Band aus der Taufe gehoben, ursprünglich als Side-Project von The Move, und dafür den Idle Race-Kopf Lynne gewonnen. Ein hirnakrobatischer Drahtseilakt sollte es werden, ein Amalgam aus Streichern und Rock ’n’Roll, gewürzt mit den Psychedelismen der Zeit sowie avantgardistischen Arrangements. „10538 Overture“, die erste Single, gab ein gewagtes Versprechen, das dann freilich nicht mehr eingelöst wurde, weil Wood die Band verließ und Lynne das Steuer übernahm. Fortan dümpelten ELO erfolgreich in seichten Gewässern, Jeff Lynnes Name wurde zum Synonym für Pop-Raffinade.

Jetzt, 15 Jahre nach dem letzten, ziemlich scheußlichen Longplayer ,JBalance Of“Power“, sind ELO wieder da. Als wären sie nie weggewesen. ^Zoom“ birgt all die Leckereien, für die Lynne geschätzt wird. Es protzt und prunkt, hier tönt eine Gitarre wie George Harrison, dort durchpflügen gepflegte Beats ä la Disco-Bee-Gees eine Melodie wie von Paul McCartney. Lynne ist Perfektionist, es bleibt nichts der Inspiration überlassen oder anderen Unwägbarkeiten. So ist es Harrison, der wie Harrison spielt, und die Vocals werden auf so viele Tracks verteilt, dass ein 64-Spur-Mischpult hoffnungslos überfordert wäre.

Ein Händchen für Melodien hat sich Jeff-of-all-trades auch bewahrt. Egal, ob er den Barry Gibb gibt wie auf „Moment In Paradise“ oder die Balladen-Trumpfkarte spielt wie auf (dem ehrlich ganz famosen) „In My Own Time“, ob er es wie auf „Easy Money“ statusquoisch bumsen lässt oder gebremst riffen wie auf „All She Wanted“, stets wahrt er die melodische Etikette, sorgt für ein Höchstmaß an Eingängigkeit An Singles herrscht hier kein Mangel.

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