Elton John :: Goodbye Yellow Brick Road

Bernie Taupins Lyrik umkreist das alte Hollywood, bläst Trübsal über verblassten Glanz, keine Meile entfernt vom Kinks-Epos „Everybody’s In Showbiz“, aber eben auf dem musikalisch bescheideneren Fundament jener zwei oder drei Melodien, die Elton John kennt. Die er aber rhythmisch und harmonisch so zu variieren weiß, dass man meinen könnte, er kenne dutzende. Ein unzweifelhaftes Talent, das ihm auch auf dieser Doppel-LP von 1973 sehr zupass kam, indes nicht hinreicht, das Gefälle zu kaschieren zwischen der Klasse etwa des Titelsongs oder des süperben „Love Lies Bleeding“ und einem Pseudo-Reggae-Schmarrn wie dem adäquat betitelten „Jamaica Jerk-off“. Dazu gibt es Gassenhauer wie das untote „Candle In The Wind“, das zahnlose „Saturday Night’s Alright For Fighting“ und das nutzlose B-B-B-„Bennie & The Jets“. Kollege Robert Christgau brachte es seinerzeit auf den Nenner: „One more double album that would make a nifty Single.“

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