Elvis Presley – Elvis By The Presleys

Es ist die Familie Beaulieu, die sich hier verbreitet, auf zwei DVDs, in knapp viereinhalb Stunden. Unterbrochen werden die Erinnerungen von Elvis-Songs, die zum jeweiligen Gegenstand der Erörterung passen, was sehr gewollte Übergänge schafft. Die Eltern Beaulieu, die frischeversiegelte Priscilla, Tochter Lisa Marie. Elvis‘ Schwipscousine und Memphis-Mafioso Jerry Schilling berichten durch die Blume vom Leben auf Graceland, von der Großzügigkeit des King, seiner Tierliebe, seinen Launen, seiner Weihnachtsmanie, seiner Ablehnung der Emanzipation. Priscilla hatte er ebenso erworben wie seine Kumpels, dafür machte er ihnen Geschenke. Alle bekamen Pferde auf Graceland, man fuhr in Golfwägelchen herum, und der King bestimmte Priscillas Kleidung, ihr Make-up, ihre Frisur. Sie hatte sehr, sehr viel Haar. In den späten Jahren sah Elvis‘ Engel in Wasserfontänen und sang so gern schwülstige Gospel-Lieder, die auf der Doppel-DVD „He Touched Me – The Gospel Music Of Elvis Presley“ (2,5) dokumentiert sind. Manchmal kam Priscilla morgens die Treppe hinunter, Elvis saß im Wohnzimmer am Flügel und sang Kirchenlieder. Die privaten Amateurfilme vom Strand, von Weihnachten, von der Hochzeit, vom Anwesen konterkarieren die Shakespearsche Tragödie von einem König, der die große Liebe seines Lebens verlor. Die Beaulieus wissen es nicht, aber es ist ein Horrorfilm.

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