Elvis Presley – Such A Nicht – Essential Elvis Vol. 6

Wieder mal Alternativ-Takes aus der nie versiegenden Quelle Während jede ehrgeizigere Rockband seit den späteren 60er Jahren schöpferisch bemüht war, in monatelangen Sessions für Hunderttausende Dollar oder Pfund ihr nächstes Album-Meisterwerk fertigzustellen, war der Elvis Presley der frühen Comeback-Jahre ganz der meisterliche Profi: Zwischen März 1960 und Januar 1964 nahm er im RCA-Studio „B“ in Nashville in ganzen elf Nächten nicht nur die bekannten 81 „final masters“ auf, sondern auch zahllose Alternativ-Takes. Vol. 1 bis 5 der „Essential Elvis“-Serie präsentierten erstmals viele dieser Outtakes, die seinerzeit beim Playback aussortiert wurden, aber eigentlich keinen Deut schlechtere Interpretationen waren.

„Such A Night“, Vol. 6 der Serie, ist nun nur insofern eine gelinde Enttäuschung, als man beim Vergleich vom Titelsong mal abgesehen, hier samt „false start“ live-im-Studio gespielt – nachträglich feststellt, dass die Entscheidung gegen diese Alternativ-Versionen seinerzeit eigentlich durchweg vom Gefühl her korrekt waren. Im Fall von „Stuck On You“ und „Fever“ sind die Outtakes den Master-Versionen absolut ebenbürtig. „Little Sister“ dagegen ist allen Qualitäten zum Trotz nicht dieselbe tour-de-force wie der als definitiv abgesegnete Take.

Das zu Beginn der Aufnahmen mitgeschnittene Studio-Geplauder dokumentiert, wie sich Elvis mit seinen Begleitmusikern bei aller professionellen Extraklasse oft erst diskutierend an das optimale Arrangement herantasten musste. Auf die Idee zur „Essential Elvis“-Serie konnte man bei RCA nur kommen, weil das Sanges-Idol nicht die „One Take“-Philosophie der Kollegen Frank Sinatra und Dean Martin vertrat.

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