Enniomorricone – Una Lucertola Con La Pelle Di Donna
Der Meister der Filmmusik auf vier Soundtracks von italienischen Streifen. Der Name Ennio Morricone ist untrennbar mit den Soundtracks von Italo-Western wie „Spiel‘ mir das Lied vom Tod“ verbunden. Dass hinter diesen stimmungsvollen Leinwandklängen geniale Komponisten stecken, ist spätestens seit der allseitigen Würdigung des Werkes von Peter Thomas unbestritten, und die drei vorliegenden CDs (auch Vinyl) weisen Morricone als Giganten seiner Zunft aus.
Dabei handelt es sich um obskure italienische Produktionen aus den Iahreplays
ren 1969 bis 71, je einmal Cotnedy, Horror und Sex 8C Crime. Vor die Frage gestellt, ob die Musik auch ohne bewegte Bilder bestehen kann, ist „La Donna Imisible“ noch am ehesten verzichtbar. Die Komödie (1969) erforderte offenbar einen beschwingt-verliebten Easy-Iistening-Sound, den Morricone passgenau anlieferte (* * *).
Zwei Jahre später nahm sich der Komponist deutlich mehr Freiheiten heraus. Für den Psycho-Thriller “ Una Luceriola..“ entwarf er eine intensive Klangwelt aus absurdem Acid-Rock, verdüstertem Samba, musique concrete und perkussivem Orchesterkrach, die dem Kinopublikum einiges abverlangte. Perfekt dabei sein Umgang mit den Gefühlen des Hörers: Die Musik erzeugt auch ohne Bildet den beständigen Eindruck, dass irgendwo da draußen etwas vorgeht, was sich der Wahrnehmung entzieht (* * * *).
„Gatto…“ entstand ebenfalls 1971. Wieder setzt Morricone höchst seltsame Klangelemente ein, doch diesmal zieht sich ein kurzes Bass-Thema als roter Faden durch die Musik und suggeriert damit, dass hier alles in einem einzelnen Kopf kreist. Das hat seine Längen, doch ein dickes Plus gibt’s für den Bonus-Track, der das gesamte Material zu einer zwölfminütigen Trailer-Version komprimiert. Ein großartiges Stück Musik, vor dem die heutige Tortoise-Schule vor Neid erblassen dürfte.