Ethan Ringler
Ethan Ringler (Piredda) von Gilles Mezzomo und Denis-Pierre Filippi liegt jetzt schon in drei Bänden vor. Ringler, ein Sohn aus gutem Haus, aber Nachfahre eines untergegangenen Indianerstammes, verlässt seine Heimat London, um in New York nach seinen Wurzeln zu suchen. Ein gefährliches Pflaster. Die Unterwelt ist dabei, ihre Claims abzustecken, industrielle Glücksritter agieren am Rand der Legalität und in heruntergekommenen Camps vegetierende Indianer saufen sich den letzten Rest ihrer Würde weg. Dem Szenaristen Filippi gelingt es bisher souverän, einen Plot zu stricken, der einerseits mit jedem Band ein vorläufiges Ende findet und andererseits das Gesetz der Serie nicht außer acht lässt, also immer gerade so viel vom Familiengeheimnis Ringlers aufdeckt, dass man als Leser dranbleibt. Und auch die grafische Gestaltung dieser Alben ist traditionelles, gutes Comic-Handwerk, das Set detailverliebt und historisch gut recherchiert, die Kolorierung sehr stimmungsvoll: Die verrauchte Atmosphäre in einer New Yorker Bar in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wird hier genauso souverän eingefangen wie ein großbürgerliches Sommerfest bei strahlendem Sonnenschein oder die nächtlichen Streifzüge des Helden durch die Gossen der Metropole.(je Bd. 13 oder 13,50 Euro)