Evan Dando – Baby l’m Bored :: Setanta/EFA

Ist mir langweilig, Baby. Nach der letzten Lemonheads-Platte „Car Button Cloth“, die er zu großen Teilen am Boden liegend einsang, musste unser Superslacker abtauchen. Fast sieben Jahre ist das jetzt schon her, und wer sich je auf den schlichtweg perfekten Gitarren-Pop von „It’s A Shame About Ray“ eingelassen hatte, konnte Evan nicht mehr vergessen.

Und hier ist er nun wieder, rührend, verheiratet, gar nicht mehr zerzaust und definitiv tired of getting high. Er erzählt davon, wie es ist, morgens auf dem harten Fußboden aufzuwachen und festzustellen, dass man in Schuhen geschlafen hat. Wundervoll warm und angenehm dumpf sind die zwölf Songs produziert, die wichtigsten Teile von Calexico waren bei den Aufnahmen zugegen, und Ben Lee, dieses seltsam kindliche Songwriter-Talent hat mit „Hard Drive“ und „All My Life“ zwei der schönsten, wahrsten Stücke auf J&aby l’m Bored“ für seinen Freund Evan geschrieben. „All my life I thought I neededi All the things I didn’t need at all.“ Wer, wenn nicht der geschlagene, gebeutelte und nun endlich heimgekehrte Dando könnte diesen Zeilen mehr Leben verleihen?

Zu Anfang betrachtet man „Baby I’m Bored“ wie durch eine Milchglasscheibe: Leid« lädiert und verschwommen erkennen wir eindeutig Dando doch scheinen die Kompositionen in ihrer Gesamtheit nicht mehr ganz so stark wie früher zu sein. Ein Trugschluss! Das Talking Heads-Zitat („Stay Up Late“) im gewitzten „Waking Up“ registriert man sofort, „The Same Thing“ hätte gut auf „Lovey“ oder „Car Button Cloth“ gepasst, und die Strahlkraft von „Shots Is Fired“ erschließt sich eben erst auf den vierten oder fünften Blick Eine eher kleine, unspektakuläre und selbstredend kurze Rückkehr also – doch flir Evan Dando das vielleicht wichtigste Ereignis seit der Entfernung des geliebten Ofens („Stove“) aus seiner alten Wohnung. Und das war 1991.

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