Fairport Convention – Unhalfbricking
Hier ist es umgekehrt: Mastering und Pressung warten mit keinerlei Mehrwert gegenüber dem Original auf. das Klangbild ist so klar wie keimfrei, jedoch bietet die zweite Fairport-LP mit Sandy Denny eine Fülle musikalischer Hochgenüsse, nicht zuletzt auf den eigenen Tunes der Sängerin, „Autopsy“ und „Who Knows Where The Time Goes“. Dylan wird gleich dreimal geadelt, die Essenz ist eine bukolische, beschwingte, freidenkerische: British Folk Rock an der Schwelle zur Selbstfindung. Kurz danach kam „Liege & Lief“, isimplyVmyl) 4,5
10CC 10« Kompositorisch und vokalistisch waren lOcc das, was man eine Supergroup nannte: die Herren Gouldman, Godley, Creme und Stewart hatten ihre Talente bereits vielfach unter Beweis gestellt, bevor sie sich zusammentaten. Nicht im Rock-Metier allerdings, sondern Pop-professionell. So bündelten sie Intelligenz, Cleverness und melodische Finesse mit dem einen ziel: Hits zu produzieren. Hits mit Klasse und doppeltem Boden. Wie die Death-Disc-Persiflage „Johnny Don’t Do It“ oder das Aufstand-Drama „Rubber Bullets“. Auf ihrer ersten LP von 1973 versammelt, nebst anderen ambitionierten, nicht immer so potenten Pop-Arbeiten. Die Medienschelte „Headline Hustler“ fällt allzu brav und berechnend aus, und auch anderen Songs ist das Bemühen um Prägnanz und Originalität anzumerken, leider. Ist ja kaum etwas schwieriger, als drei Minuten reinen Pop zu kreieren, der eingängig und geistreich zugleich ist. Wie „The Dean And I“. Oder wenigstens unwiderstehlich süß und verführerisch. Wie „Donna“. Waren lOcc gut, dann waren sie verdammt gut. Hier auch klanglich zu genießen, dank japanischer Fertigungskünste.