Fever Pltch
„Fever Pltch“ (Random House Audio) hat ja schon vor Jahren etwas losgekickt, das Schreibtischkicker und Feuilleton-Hooligans zu befremdenden Flanken und Kopfbällen ermutigt hat. 2006 also rollt der Ball in allen Ecken, wie Zeitung und Werbewänden zu entnehmen, geht es rund, besonders in Deutschland, wer die Faszination für das Leder und die darum-kreisenden Männer nicht so richtig versteht oder mag auch für den hat Hornby sein erstes Buch geschrieben. Sein Einstand in die ganz eigene Liga der Bücher über Themen, die in der Literatur selten sind und doch mit Witz und Tiefe beschrieben werden, ehrlich und mit Feeling, hat es wirklich in sich, wie die gekürzte Fassung, gelesen von Peter Lohmeyer belegt. Wie er da leidet und staunt, daß sich 20 000 Menschen gern in dieses Jammertal des lautstarken Leidens für ihren Verein begeben, wie er sich zusammenschlagen läßt, aber weiß, wofür. Sehr unterhaltsam – auch für die, die Arsenal oder gar Fußball nicht mögen. (4,5) Wer es authentischer mag, für den liegt „Fever Pitch“ (der hörverlag) ungekürzt und im Original vor. Auch Oberschüler dürften bei den fast acht Stunden Spielzeit am Ball bleiben, doch dem Vortrag des für die BBC Lesenden fehlt es eben auch an diesem Rotz, den Lohmeyer mit verschnupfter Stimme und Brit-Pop-Sound-Schnipseln rüberbringt.