Fine Young Cannibals Fine Young Cannibals :: Erweiterte Editionen der beiden Alben der britischen Soul-Popper
Manchmal hat man ein schlechtes Gewissen, weil man etwas nicht vermisste. Und, schlimmer noch, nicht versteht, wie man es nicht vermissen konnte! Im Jahr 1986 war es undenkbar, sich die Welt ohne die Fine Young Cannibals vorzustellen. „Johnny Come Home“ war ein Hit gewesen, jetzt tönte „Suspicious Minds“ aus allen Radios – Roland Gifts merkwürdig abgehackter, zappeliger Gesangsstil war etwas Einzigartiges. Und 1988 waren sie wieder überall, diesmal mit „She Drives Me Crazy“,“Good Thing“ und „The Raw &The Cooked“. Zwei Millionen LPs in den USA, eine Million in England. Und das war es.
David Steele und Andy Cox hatten bei The Beat gespielt; mit Gift benannten sie sich nach dem Film „All The Fine Young Cannibals“, in dem Robert Wagner mit Schmachtlocke den jungen Trompeter Chet Baker spielt. Soul und alter Rock’n’Roll gehörten schon auf dem Debüt von 1985 zum Programm; „Johnny Come Home“ war ein bitterer Kommentar zum Thatcherismus und bezog sich auf Ken Loachs Film „Cathy Come Home“. Die Fine Young Cannibals verbanden auf schönste Marvin-Gaye-Weise politisches Bewusstsein, tiefen Groove und gefühlige Schunkler. Auch „The Raw And The Cooked“ (*** ) ist besser als die Simply-Red-Alben jener Zeit. Auf je einer zusätzlichen CD sind nun kübelweise Remixes enthalten, dazu gibt es lesenswerte Liner Notes. (Cherry Red)