Finn-Ole Heinrich – Räuberbände

Räuberhände (Mairisch, 15,90 Euro) von Finnole Heinrich ist ein fein gebauter, stilistisch souveräner Adoleszenzroman. Janik, der Ich-Erzähler, ist der Sohn eines perfekten Pädagogen-Ehepaars, sein Freund Samuel hingegen kommt aus zerrütteten Verhältnissen. Er wächst ohne Vater auf, und seine Mutter drückt sich mit Pennern herum. Schließlich wird er von Janiks Eltern quasiadoptiert. Janik wiederum ist affiziert von Samuels Rabenmutter, nicht zuletzt weil sie den Widerstand bietet, den ihm seine Eltern immer verweigert haben. Er schwankt zwischen Ekel und Faszination – und dann kommt es an seinem 20. Geburtstag zur Katastrophe, die man hier wirklich nicht verraten darf, weil Heinrich dieses Geheimnis narrativ umschleicht und so ziemlich abgefeimt zur Spannungserzeugung nutzt. Die Freundschaft zerbricht beinahe daran, aber dann machen sich die beiden auf nach Istanbul, auf die Suche nach dem abwesenden Vater.

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