Flash Of Genius :: Start: 25.6.
Der ausweglose Kampf des kleinen, aufrechten Mannes gegen ein übermächtiges korruptes System ist im amerikanischen Kino immer für ein Rührstück gut. Die David-gegen-Goliath-Attitüde wurzelt so tief in der nationalen Seele und Geschichte, dass US-Präsident Barack Obama sie sogar in seiner Kairoer Rede zitierte, als er davon sprach, Amerika sei „aus einer Revolution gegen ein Empire geboren“ worden. Revolutionäres erschafft 1967 auch Robert Kearns (Greg Kinnear), als er den Intervall-Scheibenwischer erfindet, der sich der Intensität des Regens anpasst. Der Uni-Dozent meldet seine Konstruktion als Patent an und stellt sie bei Ford vor. Doch der gutgläubige Ingenieur wird reingelegt, als der Autohersteller den Prototyp allein zur Serienreife bringt. Erbost zieht Kearns vor Gericht, anfangs unterstützt von seiner Frau (Lauren Graham) und seinen sechs Kindern, die unter dem Prozess-Marathon allerdings zunehmend leiden. Er steigert sich in einen Wahn hinein, lehnt Vergleiche in Millionenhöhe ab und verlangt im Namen der Gerechtigkeit eine öffentliche Entschuldigung. Stur blieb er bis zu seinem Krebstod 2005 auch bei den Filmrechten. Erst seine Familie stimmte zu. Bei aller Sympathie und trotz üblichem Hollywood-Kitsch porträtiert Produzent Abraham („Children Of Men“) ihn in seinem Regiedebüt daher als tragische Figur, die das Böse bezwingen will und borniert das eigene Glück zerstört. Ein Wesenszug, der sich oft auch im missionarischen Eifer der amerikanischen Politik zeigt.