„Flugverbot“ von Barbara Slawig :: Print-Pop von Frank Schäfer
(Argument Verlag, 14 Euro) Wenn ein Debütroman in diesen Zeiten mal nicht bloß die üblichen Teen- oder Twen-Befindlichkeiten verdoppelt, sondern den eigenen Erfahrungshorizont in Form eines waschechten Science Fiction-Thrillerstranszendiert, und nicht in Berlin spielt, sondern auf dem unwirtlichen Steinwüstenplaneten Jargus II – dann soll man ihm seine Aufmerksamkeit schenken. Slawig schreibt in der Tradition P. K. Dicks, interessiert sich also weniger für die technologische Progression an sich, als vielmehr für die damit einhergehenden philosophischen und sozialen Transformationen. Und so bietet dieserwohldurchdachte, facettenreiche und spannende Kolportageroman auch eine ganz hintersinnige Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen und -Verhältnissen. Hier ist die Frau beinah westernheldisch wortkarg, intellektuell brillant, darf sich mehrfach siegreich prügeln und hat sogar noch Spaß daran.