Fran Healy :: Wreckorder
Der Schotte schreibt auch ohne Travis schwelgerische Popsongs.
Man sucht vergeblich den Haken, wieder einmal. Fran Healy singt so schön, kein Zynismus beschwert seine Stimme. Der Schotte ist immer noch ganz bei sich und schreibt die schwelgerischsten aller schwelgerischen Popsongs, offensichtlich braucht er seine Band Travis dafür nicht. Er schwärmt von „Buttercups“ (Butterblumen), das muss man sich erst mal trauen, und nur beim Duett mit Neko Case, „Sing Me To Sleep“, wird es einem dann doch mal zu viel des Guten. Alles hier ist auf Gemütlichkeit ausgerichtet, mit Mondlicht und Schlafrock und der Aussicht auf einen „Rocking Chair“.
In „Fly In The Ointment“ widersteht der schluffige Protagonist der Versuchung, so schnell wie die Welt um ihn herum sein zu wollen, auch Mobiltelefone werden an anderer Stelle eher verachtend erwähnt. Fran Healy schwebt lieber ungestört und ungebunden durch Raum und Zeit. Seiner Musik haftet nichts Gegenwärtiges an, sie ist so zeitlos wie sein Zauselbart. Im Liebeslied „Anything“ beschreibt Healy irgendwie auch sich selbst: „Some kind of light/ Dancing in the distance/ Breaking through the night/ Path of least resistance.“ Es muss ja nicht immer alles schwer und kompliziert sein. (Wrekord/ADA/Warner) Birgit Fuss