Frank Black Francis – FrankBlackFrancis

Die alten Pixies-Demos und -Bearbeitungen mit den Two Pale Boys. Der junge Mann hatte eine Kassette mit Songs fertig, auf der er zu seinem Gesang Gitarre spielt. Am nächsten Tag wollte er mit seiner Band ins Studio gehen, das Fort Aache im Bostoner Stadtteil Roxbury. Die Kassette wollte er für seine Kollegen mitnehmen. Sein Vater hatte die 1000 Dollar Miete für das Studio bezahlt. Aus den Aufnahmen des jungen Mannes wurden die Platten „Come On Pilgrim“ und „Surfer Rosa“ von den Pixies. Das war 1987.

Der junge Mann hatte jetzt eine Glatze und einiges zugenommen. Er traf sich mit den früheren Mitgliedern seiner Band, die er 1993 per Fax verabschiedet hatte, um allein weiterzumachen. Jetzt wollte er mit den zwei Männern und der Frau wieder auf Tournee gehen. Die hatten auch nichts Besseres zu tun, und so entstand die Rock-Sensation des Jahres: Die Pixies waren wieder da. Auf der Bühne sahen sie aus wie amerikanische Touristen, die für eine Rockband-Parodie aus dem Publikum gegriffen wurden. Es gibt keine neue Platte, aber es gibt Konzerte, und überall schreiben die Blätter über die alten Platten, die alten Pixies und dass dies die besten Konzerte und die besten Pixies aller Zeiten seien. Manche waren zehn Jahre alt, als die Pixies zuletzt gemeinsam aufgetreten waren.

Jetzt gibt es jene Kassetten-Aufnahmen des Charles Thompson, der sich Black Francis nannte, erstmals zu hören. Es ist keine Überraschung, dass sein Gitarrenspiel, sein hysterischer, hoher Gesang und das unvermittelte Brüllen schon den Irrsinn und die Gewalt andeuten, die wir von den Platten kennen. Es gibt „The Holiday Song“, Nimrod’s Son“, „Broken Face“, „Es Is Dead“, „Break My Body“ und so weiter. Wie David Byrne, der als dickes Baby wiedergeboren wurde.

Auf der zweiten CD hat Frank Black, wie er sich schon länger nennt, 16 Jahre später alte Songs der Pixies von den Two Pale Boys bearbeiten lassen. Die Two Pale Boys begleiten seit Jahren David Thomas und spielen Trompeten, Gesummse und Gewaber. Das tun sie hier bei „Wave Of Mutilation“, „Monkey Gone To Heaven“, „Velouria“, „Is She Weird?“ und anderen Klassikern. Frank Black gefiel das. Uns nicht. Wir wollen nicht, dass zwei blasse Burschen mit ihrem Kunstscheiß diese Stücke derart zerstören, dass alles wie hirnverbranntes Drum & Bass klingt. Gott, wie konnte Black das zulassen? One for the boys.

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