Fun :: Ein infernalischer Noise-Rock-Monolith vom Stuttgarter Trio

Man könnte jetzt wieder jede Menge Blödsinn labern, vom Säbelrasseln oder nahenden Detonationen, die man längst hätte hören müssen. Schon vor ein oder zwei Jahren, als das Stuttgarter Trio erste Singles und EPs ins Netz stellte, die an brachialem Getöse kaum zu überbieten waren. Doch all das konnte nicht vorbereiten auf diesen eiskalten, glühenden, betongrauen, messerscharfen Mini-Monolithen, der perverserweise „Fun“ heißt und klingt wie eine Hardcore-Version der ersten Blumfeld-Platten, nur ohne Diskurs-Pop-Ballast.

Die Nerven hassen so leidenschaftlich, wie man nur als sehr, sehr junger Mensch hassen kann. Aber sie schweben nicht auf den mit kultivierter Verachtung ausgeatmeten Gauloises-Wölkchen von Ja, Panik oder kommen, um sich zu beschweren. Sie haben die Ausweglosigkeit zwischen Konsum und Konformismus längst begriffen. „Das ist immer noch dein Leben, auch wenn du selbst nichts mehr entscheidest“, lautet die gesellschaftliche Diagnose in „Hörst du mir zu“ – bevor das infernalischste Geschraddel seit Postpunk lostobt. (This Charming Man/Cargo) MAX GÖSCHE

Blaudzun

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