Gefühle, die man sieht… von Rodrigo Marquez :: (Start 7.4.)

Formal und atmosphärisch hat der Sohn des Nobelpreisträgers Gabriel Garcia Marquez sein Regiedebüt an Robert Altmans „Short Cuts“ orientiert. Auch hier geht es um Einsamkeit, deren verschiedenen Gefühle und Eigenschaften er allerdings ausschließlich am Beispiel alltäglicher Frauenporträts in Los Angeles schildert. Die Ärztin Dr. Keener (Glenn Close) pflegt in ihrem luxuriösen Haus ihre senile Mutter und wartet nervös auf den Rückrufeines Kollegen, in den sie verliebt ist. Vbn Christine (Calista Flockhart), die mit ihrer todkranken Freundin zusammen lebt, lässt sie sich Tarotkarten legen, die ihre Sehnsucht aber nicht bestätigen. Rebecca (Holly Hunter) leitet eine Bank, gibt sich selbstbewusst und sorglos, bis sie von einem Kollegen schwanger wird. Nach der Abtreibung bei Dr. Keener kippt sie auf der Straße um. Die Polizistin Amy (Kathy Brenneman) kümmert sich um ihre erblindete Schwester (Cameron Diaz), die bei einem Rendezvous versetzt wird. Und die allein erziehende Kinderbuchautorin Rose (Kathy Baker) entwickelt erotische Fantasien zu ihrem zwergwüchsigen neuen Nachbarn. Wie Marquez diese fünf Episoden verknüpft, auch über männliche Nebenfiguren, und trotz der Trostlosigkeit unsentimentale Hoffnung stiftet, ist einfach ergreifend.

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