Gegen die Wand :: Start: 11.3.

Der Goldene Bär für Akins Drama hat alle kalt erwischt. Um die Aufregung um die Berlinale-Trophäe (und Darstellerin Sibel Kekilli) zu verwerten, wurde der Start um fünf Wochen vorgezogen. Im Zentrum der Story um Sehnsucht und Selbstzerstörung steht indes vielmehr Birol Ünel als Alkoholiker Cahit. Ihn drängt die junge Sibel zur Scheinehe, damit sie ihrem strengen, traditionsbewussten Vater entrinnt. „Ich will leben, tanzen, ticken – und nicht nur einen Mann, verstehst du?“, sagt sie zu Cahit. Den stört das nicht, denn ihm reicht gelegentlicher Sex mit der Friseuse Maren (Catrin Striebeck). Doch als schließlich die Liebe kommt, ist schon alles zu spät und wird noch schlimmer. Die Präsenz von Ünel, sein launisches Selbstmitleid, die Bitterkeit in seinem zerschossenen Gesicht prägt den Film, so wie seine ungebremste Fahrt mit dem Auto gegen eine Mauer am Anfang den Ton bestimmt: Akin zeigt wahrhaftig einen konsequenten Aufprall der Verzweiflung, Leidenschaft und Ohnmacht, in dem wunderbar komische Situationen und zärtliche Momente schillern. Ein türkisches Drama in Deutschland, ein grenzenloser Film.

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