God Lives Underwater-Beutezüge
Hier kommt nun wirklich alles zusammen. Hatte man sich gerade daran gewöhnt, das Etikett „Crossover“ als ein inflationäres Schimpfwort zu begreifen, da kommt mit God Lives Underwater eine Band, die gerade die stilistischen Beutezüge zu ihrem Credo macht. Folglich kein Wunder, daß das Quartett aus Pennsylvania bei dem „American Recordings“-Label des umtriebigen Rick Rubin unter Vertrag ist. Der ist meistens der Schnellste. Und ein Experte für eine Geverness, die geradezu an Chuzpe grenzt.
God Lives Underwater sind bereits seit 1992 zusammen, haben sich für ihr Debüt-Album „Empty“ aber bis jetzt Zeit gelassen. Und schon wurde der Song „No More Love“ für den Soundtrack des Cyberspace-Thrillers „Johnny Mnemonic“ ausgewählt. Das sagt viel über die Band, aber das Album sagt alles: HipHop, Metal, Pop, Funk verwirrend, vermessen, verzerrt. Und so respektlos wie das Cover, auf dem Gott tatsächlich unter Wasser steht und die Arme ausbreitet Ein Bilderverbot kennen diese jungen Amerikaner nicht, ein Musizierverbot schon gar nicht. Orientierungslosigkeit wird hier zur Tugend. „Don’t Know How To Be“ heißt ein Song. Ansonsten kennen sie sich aber verdammt gut aus.