Gone Baby Gone :: Ben Affleck (Walt Disney)

Bei den vielen jungen Schauspielern, die verblüffend stark seit Jahren als Regisseure reüssieren, fragt man sich mittlerweile: Haben sie das Talent zur Vision oder nur eine sehr professionelle Crew hinter sich vereint? Ein solch reifes Debüt war von Affleck nicht zu erwarten, trotz des Drehbuches zu „Good Will Hunting“ von 1997, das er zusammen mit Matt Dämon geschrieben hatte. Zumal er sich auch bei der Auswahl seiner Rollen nie beachtlich hervorgetan hat. Vordergründig handelt das Krimidrama von einem vermissten vierjährigen Mädchen. Daher kam es in England wegen des Falls Madeleine auch zu Protesten. Affleck hält der Gesellschaft durch seine Schilderung der Recherchen des Bostoner Privatdetektivs Kenzie (Casey Affleck), die in einen Sumpf aus Elend, Drogen, Lügen und Korruption führen, den Spiegel vor. Der Schmerz und die moralischen Abgründe gemahnen an Clint Eastwoods „Mystic River“, schon weil Affleck ebenfalls einen Roman von Dennis Lehane verfilmt hat. Wie er aber hier die klassische Spannung eines Film noir im komplexen Plot mit dem erschütternden Blick einer Sozialstudie verbindet, zeigt einen bemerkenswert eigenständigen Stil. Extras: Audiokommentar, alternatives Ende, Features.

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