Goyas Geister :: (Start 23.11.)

Wenig zu sehen ist vom rebellischen Maler Francisco de Goya (Stellan Skarsgaard). Eigentlich fungiert jener hier nur als blasser Stichwortgeber für ein opulentes Melodram zwischen Sünde und Opportunismus. Sühne und Schuld, der Inquisition und Aufklärung im Spanien des 18. Jahrhunderts. Wegen einer ketzerischen Kupferstichkarikatur des Meisters wird Goyas unschuldige Muse Ines (Natalie Portman) vom finsteren Mönch Lorenzo (Javier Bardem) vor ein Kirchentribunal gestellt – und gefoltert. Lorenzo wiederum fällt in Ungnade, als er sich von ihrem Vater bestechen lässt, um die Todesstrafe abzuwenden. Ines verschwindet im Kerker und Lorenzo nach Frankreich, wo er ebenso skrupellos zum Aufrührer während der blutigen Revolution konvertiert. Als Napoleon in Spanien einmaschiert, kehrt auch er zurück. Ambitioniert beginnt Forman diese Anklage gegen religiösen Wahn, Intoleranz und Korruption. Doch im Schluss-Akt gerät ihm das Drama zu simplem Vergeltungskitsch.

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