Great Lake Swimmers :: New Wild Everywhere

Country, Folk und ein bisschen Gospel im gemütlichen Einklang

Es beginnt so vielversprechend mit dem entspannt souligen „Think That You Might Be Wrong“. Man muss an Lambchop denken, circa „Is A Woman“. „What time is it“, fragt der Protagonist und höhnt: „Are you coming around here with your teeth so sharp?“ Es bleibt kein Zweifel daran, dass hier mal wieder eine in Brüche gegangene Beziehung verhandelt wird. Dazu branden Streicher heran, die Gitarre pluckert dezent im flauschigen Hall.

So gehören die ersten vier Minuten zu den besten des neuen GLS-Albums. Danach reißt einen der Titelsong mit schweren E-Gitarren und mäanderndem Schlagzeug aus der Songwriter-Idylle, die das kanadische Quintett sonst wunderbar stilgetreu pflegt. „The Great Exhale“ erinnert an den seichteren Ryan Adams, nur dass Bandchef Tony Dekker kein alles überstrahlender Sänger ist. Seine Stimme wirkt eher wie schwaches, aber beständiges Glühen. Eigentlich könnte man sich das kuschelige, teils feierliche „New Wild Everywhere“ eine halbe Ewigkeit gefallen lassen. Nichts stört, nichts reibt sich aneinander, alles scheint im Einklang: Country, Folk, ein wenig Gospel. Die Fiddle jault, das Banjo hüpft, das Piano jubiliert. Aber musikalische Selbstzufriedenheit – wer mag das schon auf die Dauer hören? (Soulfood) Max Gösche

Beste Songs: „Think That You Might Be Wrong“, „New Wild Everywhere“

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