Hairspray :: Adam Shankman (Start 6.9.)

Das Musical ist im Grunde ebensowenig ein Genre, wie man Pizza ein Gericht nennen sollte. Und man darf diese Form, die alles verwurstet und verdaut, auch nicht mit einem Musikfilm verwechseln wie John Waters „Hairspray“, der hier nach zwei Jahrzehnten überraschend neu verfilmt worden ist. Dass John Travolta kaum auffallend die Rolle von Divine übernommen hat und die einzige subversive Pointe in einem Sekundenauftritt von Waters als Exhibitionist besteht, ist dennoch zu verschmerzen. Das liegt neben den Reizen von Michelle Pfeiffer als blondem Gift und der Lakonie von Christopher Walken als Gimmick-Verkäufer an der völlig unbekannten Nikki Blonski, die als Pummelchen Tracy mit übermütigem Temperament und sich überschlagender Stimme jeden aussticht. Es wird fast nur gesungen und getanzt, da das Skript an Skurrilem in Wort und Bild wenig hergibt. Der Film quietscht vor Vergnügen an der eigenen Leichtgewichtigkeit und Naivität, und doch kann dieser kurzweilige 6oer-Jahre-Flair ohne Nachhall unterhalten.

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