Hearts In Atlantis, Regie: Scott Hicks :: (Start 14.2.)
Fast jedes Buch von Stephen King ist inzwischen verfilmt worden – und keine Adaption wirklich gelungen. Die Phantasien seiner Gruselgeschichten geraten meist zu plakativ, ja lächerlich, und Erzählungen wie zuletzt „The Green Mile“ verenden in fotogener Langatmigkeit. Denn King ist immer auch ein Sentimentalist, der das Dunkle als Reifeprozess aus der Perspektive der Unschuld und der Erinnerung schildert, was im Kino dann wie Kitsch anmutet. Die beste Verfilmung ist noch „Stand By Me – Geheimnis eines Sommers“, der nun Hicks Film erheblich ähnelt. Fotograf Bobby (David Morse) blickt nach einem Begräbnis in seiner Heimatstadt zurück in den Sommer 1960, als er mit Carol (Mika Boorem) und Sully im See badete und über Schienen lief. Seine verbitterte Mutter vermietet ein Zimmer an Ted Brautigan (Anthony Hopkins), der für den Elfjährigen (Anton Yelchin) zum Vaterersatz wird. Hopkins, der als Allegorie auf den bösen Ernst des Lebens von mysteriösen, finsteren Kerlen gesucht wird, schmückt das vorhersehbare Drama mit weiser Souveränität.