Heather Nova Storm :: Sony

Ein überraschender Coup: Für ihre neue Platte verabschiedete sich Heather Nova von allen teuren Produzenten und sicheren Arrangements und bat stattdessen ihre Lieblingsband an Pult und Instrumente: Zusammen mit Mercury Rev (!) verschanzte sich das Mädchen von den Bermudas auf einem hohen Berg bei Woodstock, um endlich eine Platte zu machen, die vor allem mal ihr selbst gefällt schon auf dem letzten Album, „South“, hatte Nova ja nach authentischen Momenten gesucht, hatte sich auf der Insel verschanzt und dabei zumindest Teilerfolge erzielt.

Im Zusammenhang mit dem Aufnahmen zu „Storm „nun geht die Legende von Schneestürmen, Isolation und den mythischen Gewalten der Natur, die die gemeinsame Zeit im Studio geprägt hätten, und der dramatische Rahmen rückt die elf Songs von „Storni“ schön ins rechte Licht Eben die klingen ganz so, wie angesichts der Akteure zu erwarten war. Die Traumwandler von Mercury Rev illuminieren mit wunderbarem Handwerk stark reduzierte Arrangements aus kargen Trommeln, traurigen Klavieren und spärlich gezupften Gitarren, und insgesamt holt sich die zart flüsternde Nova so jene halbdunkle Schönheit ins X&ferk, die man spätestens mit „All Is Dream “ lieben gelernt hat.

Nun konnten Mercury Rev oben auf dem Berg der Nova die Lieder nur arrangieren und nicht neu schreiben, und manches ist so belanglos und unangenehm gefühlsduselig, wie man es hier schon seit Jahren bemängelt. Aber da hat man dann die Klage zuerst gesagt: Songs wie das schwebende „Let’s Not Talk About Love“, das sakrale „You Left Me Song“ und das bedrohlich schleichende „One Day In June“ sind wohl die besten Lieder dieser Karriere, und in den weniger guten Momenten sind Mercury Rev ein Joker, der vieles sticht und diese Runde klar an Nova gehen lässt.

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