Heinrich Steinfest :: Der Allesforscher

Das Schicksal meint es gut mit Sixten Braun, auch wenn es zu Beginn verdammt noch mal nicht so aussieht. Der erfolgreiche Manager, Mitte 30, wird im taiwanischen Tainan auf offener Straße von Überresten eines explodierenden Wals getroffen, landet mit Schädel-Hirn-Trauma im Krankenhaus, verliebt sich in eine deutsche Hirnspezialistin, muss beruflich verreisen, stürzt mit dem Flugzeug ab, überlebt und wird in den Innendienst nach Köln versetzt. Er heiratet seine langjährige Freundin, obwohl seine Gedanken um die Ärztin kreisen. Als er endlich aus der ehelichen Enge ausbricht, nach Stuttgart zieht und Bademeister wird, erfährt er, dass seine große Liebe in Tainan an einem Hirntumor gestorben ist. Wenig später erreicht ihn die Nachricht, er sei der Vater ihres Sohnes. Als der allerdings in Deutschland eintrifft, stellt Sixten fest, dass sein angeblicher Spross die Augen eines Asiaten hat – und er spricht in einer Sprache, die niemand versteht.

Dem in Stuttgart lebenden österreichischen Autor Heinrich Steinfest, der vor allem durch seine wundervoll skurrilen Krimis um den Wiener Privatdetektiv Markus Cheng bekannt wurde, ist ein herrlich komischer und tiefgründiger Roman über die Liebe, Vaterschaft und die Suche nach dem richtigen Leben gelungen, der in seinem Einfallsreichtum, seiner Skurrilität und seiner Süffigkeit an die Werke John Irvings erinnert. (Piper, 19,99 Euro)

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