Hilary Mantel :: Die Ermordung Margaret Thatchers

Es gibt wenige gute Gründe, historische Romane zu lesen; der beste heißt Hilary Mantel. Die inzwischen in den Adelsstand erhobene Schriftstellerin veröffentlicht nach den ersten beiden Bänden ihrer Trilogie über Thomas Cromwell nun mit „Die Ermordung Margaret Thatchers“ indes Kurzgeschichten, die sich der Gegenwart oder allenfalls der jüngeren Vergangenheit widmen – etwa dem 6. August 1983: „Scheiße noch mal, freuen Sie sich.“ Mit diesen Worten endet die Titelgeschichte. Der Leser hat jedenfalls allen Grund zur Freude; nicht nur in der ebenso bösartigen wie komischen Attentatsfantasie, die die Zwangsläufigkeit der Geschichte infrage stellt, sitzt jedes Wort; auch die anderen Erzählungen, etwa über die Einsamkeit einer britischen Ehefrau in Dschidda oder einen Unfall während einer Taxifahrt, erweisen sich als pointierte zeitgenössische Schauergeschichten und Psychogramme. (DuMont, 18 Euro)

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