Hip Hop
RunDMC – Crown Royal (arista/bmo)
Die RapKrone tragen die Schwergewichte aus Queens höchstens noch heimlich, noch immer aber ihre Adidas und Hütchen. Und als legendäre Wegbereiter werden sie auch gerne noch hofiert Auf ihrem ersten Album seit 1993 sind es neben Jermaine Duprai, Nas, Method Man und Prodigy Of Mobb Deep nun auch Weiße wie Everlast, Fred Durst und Kid Rock. Um Rock geht es also auch immer noch – und um „The School Of Oid“, die sich mit kreischenden Gitarren und Rap-Gebrüll dreist wieder in die Klasse von 1983 versetzt Ebenso covern sie „Take The Money And Run“ der Steve Miller Band als adäquaten Party-Gassenhauer und schichten in „Rock Show“ wüste Metal-Riös übereinander, während etwa „Queens Day“ und „Them Girls“ schlicht zeitlose, gut gefederte Hip-Hop-Tracks sind. Ein nostalgisches Comeback. Auch schön. 3,0
Incognegro – Keepin ItLovely 8doxa/efa)
Seit 1999 machen die drei Ex-Goats-Köpfe Uh-Oh, Smoove und Gungi unter diesem Namen weiter, und alles ist noch da: die Elastik und Wärme derJazz-Grooves, der intellektuelle Witz, das urbarne Flirren, aber auch harte, drängende Stücke wie das bizarre „Shotgun Shack“. 3,5
Denyo 77 MinidisCO (BUBACK/MOTOR)
„Ey, Gitarre ist voll auf Eis/ Nimm mal ’nen Schluck, mach aus deinem Zimmer ’nen Club“, rappt Dennis aka Denyo 77 im „Mini Intro“, das eigentlich ein großartiger Song ist zwischen HipHop und TripHop mit trockenen Beats, verspielter Gitarrenmelodie und hingehauchtem Gesang von Peta Devlin. Die „Minidisco“ des Beginner-Rappers ist voller kleiner, feiner Überraschungen, ein unaufdringliches, gefühlvolles Solodebüt zur Selbstfindung, nachdem ihn die Bandpopularität ausgezehrt hatte und auch die Kommunikation mit Jan Eißfeldt nicht mehr stimmte. Wie prächtig beide wieder harmonieren, zeigt das elektrifizierende, mit Sirenen und Scratches alarmierende Ragga-Stück „60 Hz“. Fabelhaft auch der hinterhältig poppige Song „Lalala“. Deutscher Hip-Hop wird sich jetzt auch an diesem Album messen müssen. 4,0
Samy Deluxe Samy Deuxe (Eimsbush/emi)
Dynamite deluxe haben sich bereits nach dem ersten Album definitiv getrennt, doch der Hamburger Rapper ist schon wieder am Start Gleich 18 Stücke hat er auf seine Soloplatte gehauen. Energische, gewitzte Reime dominieren, musikalisch ist die Hälfte der Stücke eher mager. 3,5
Clueso Text und TonrfouR music)
Mit Scratches zur melancholischen Melodie einer Kirmesorgel gibt der Erfurter Rapper und Wahlkölner seinen originellen Einstand. Reggae, Jazz, Soul fließen in schönen, eher sanften Song, nur zuweilen fehlt der magische Moment 3,0
Mr. Schnabel
Is’nSchnabelding (SHOWOown/wea) Das Intro ist ein saukomischer Telefon-Gag von Studio Braun. Dann lässt es der Hamburger „Homian“ und Eimsbush-Kumpel auf seinem Debüt mit irrwitzigen Funk-Rhythmen, Achtziger-Shynties und fidelenStakkato-Reimen krachen. 3,0