Hohe Erzählkunst – Psycho-Duell und klassischer Shoot-out: James Mangolds Western-Remake „“Todeszug nach Yuma“
Zwei Männer, ein Duell das ist der Grundplot der meisten Western, auch bei Klassikern von „12 Uhr mittags“ bis „Erbarmungslos“. So einfach und redundant das klingt, es gehört zu der höchsten Erzählkunst, diesen Rahmen aus Stereotypen von Gut und Böse, Tod und Ehre mit dennoch komplexen Charakteren aufzuladen. James Mangold („Walk The Line“) ist es gelungen mit dem Remake von „3:10 To Yuma“ aus dem Jahr 1957: Für ein Kopfgeld von 200 Dollar hilft der Bürgerkriegsinvalide und verschuldete Farmer Dan Evans (Christian Bale) einem kleinen Trupp um Sheriff McElroy (Peter Fonda), den Banditen Ben Wade (Russell Crowe) zu einer Bahnstation zu bringen. Dort kommt es zum Showdown mit Wades Bande (stark darin: Charlie Prince) in einer furiosen, harten, fast halbstündigen Sequenz, die alle digital aufgemotzten Actionfilme dürftig aussehen lässt. Messerscharf sind zudem die Dialoge beim moralischen Disput zwischen Bale und Crowe, die ihren ambivalenten Figuren kraftvolle Wahrhaftigkeit verleihen. Extras: Audiokommentar, entfallene Szenen. (Sony)