HONGKONG LOVE AFFAIR von Peter Chan :: ab 3. Dezember

Asiaten lieben Kitsch und Pathos, .ZjLund wer Asiaten mag, wird ihre Obsession an großen Gesten und tiefster Trauer zwar nicht unbedingt verstehen, aber im Herzen spüren. So wie die schwelgerischen, süßlichen Liebeslieder der chinesischen Pop-Sängerin Teresa Teng, die in „Hongkong Love Affair“ ein unsichtbares, untrennbares Band knüpfen. Oder eine alte Dirne, die einmal William Holden begegnet ist und seither verklärt von ihm in ewiger Liebe schwärmt, weshalb sie alle für eine verrückte Lügnerin halten. Peter Chans tragikomische Romanze könnte an jedem Ort der Welt spielen, wäre aber nirgends derart wahrhaftig wie in Hongkong. Die mentale Zerksenheit und melancholische Ruhelosigkeit ihrer Menschen hat Wong Kar-wei in ästhetisch sinnlichen Liebeskummerepisoden wie „Chungking Express“ umgesetzt, auch bei Chans narrativem Film symbolisieren es zwei Liebende. Xiaojun (Leon Lai) kommt 1986 aus China und lernt bei McDonalds die hübsche Qiao (Maggie Cheung) kennen. Er ist beeindruckt von ihrer frechen Weldäufigkeit, sie von seinem naiven Staunen gerührt Er will sich genügend Geld erarbeiten, um seine Verlobte nachholen zu können, sie will Karriere machen. Beide schaffen es und scheitern doch, da sie ihre Liebe zur Freundschaft runterreden. Über zehnjahre hinweg verlieren sie sich immer wieder. Das klingt seicht. Aber gegen dieses kleine Melodram ist „Titanic“ ein Eiswürfel.

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