Hope Sandoval & The Warm Inventions

Until The Hunter

Zeitlupenlieder zwischen Verträumtheit und Lebensmüdigkeit

Man kann sich nicht vorstellen, dass Hope Sandoval mal aus der Haut fährt, laut wird oder gar losbrüllt. Auch auf dem dritten Album ihres Nebenprojekts mit Colm Ó Cíosóig von My Bloody Valentine haucht die opiumschwere Stimme der Mazzy-­Star-Sängerin einen Nebel über jedes der elf Stücke. Man muss sie wieder und wieder hören, bis das Dickicht sich lichtet und die erhabenen Melodien vor einem auftauchen.

Apokalyptisches Hawaii

Gleich „Into The Trees“ orgelt so unheil­schwanger, als hätte „The End“ von den Doors in den letzten 50 Jahren im Verborgenen ein Eigen­leben entwickelt. „The Peasant“ und das mit Kurt Vile aufgenommene „Let Me Get There“ wirken mit ihren Steel-Gitarren fast hawaiianisch – ein apokalyptisches Hawaii, wohlgemerkt, wo ­Vulkanasche den Himmel verdunkelt und Krähen in den Palmen hocken. In „The Hiking Song“ wird Sandoval nur noch von Streichern und akustischer Gitarre begleitet.

An der betäubenden Stimmung, die in Zeitlupe zwischen trauriger Gleichmut und verträumter Lebens­müdigkeit pendelt, ändert das na­türlich nichts. (INgrooves)