Hound Dog —- The Leiber And Stoller Autobiography :: Feine Kerle und Fieslinge

Als sie sich 1950 kennenlernten, waren die Rhythm & Blues-Enthusiasten Jerry und Mike noch keine 18 Jahre alt. Der eine hatte sich an Songtexten versucht, der andere verstand es, dem Piano ermutigende Jazz-Akkorde zu entlocken, gemeinsam sollten sie eines der erfolgreichsten Songwriter-Gespanne der Popgeschichte werden. Mehr noch: „We didn’t write songs, we wrote records.“ Auftragsarbeiten oft, dem Gesangskünstler aufs Stimmband geschneidert, komplett arrangiert und im Studio perfektionistisch zum Hit geformt. Darunter zahlreiche Klassiker wie die unversöhnliche Abfuhr „Hound Dog“, blutjung verfasst für Big Mama Thornton und Jahre später von Elvis in eine globale Umlaufbahn gebellt. Oder Songs wie „Kansas City“, „Poison Ivy“ und „Lucky Lips“, die sich als vorzügliche Vehikel für mehr als eine Hitversion eigneten. Über den kreativen Prozess des Songschreibens erfährt man wenig, dafür viel über die plötzliche Dynamisierung des Recording Business nach dem Advent des Rock’n’Roll, über den Einfluss der Mafia, über feine Kerls wie Elvis und fiese Ehrgeizlinge wie Phil Spector, über Labelpleiten und die Blütezeit des Brill Building. Erinnerungen, die eher anekdotenlastig daherstolpern als analytisch überzeugen, in ihrer Summe indes ein ungeheuer lebendiges Bild bieten von den Flegeljahren des Pop. (ca. 30 Euro)

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