How The Beatles Destroyed Rock’n’Roll :: von Elijah Wald
Keine Bange, Beatles-Fans, Walds „Alternative History Of American Popular Music“, so der Untertitel, ist keine Kritik am Werk der Fab Four. Der Autor mag sie sogar ganz gern, brauchte aber wohl einen plakativ-provokativen Titel für seine Aufklärungsschrift. Denn um nichts weniger geht es Wald: dem populären Irrtum entgegenzutreten, die musikalische Evolution sei problemlos entlang jener platten Ikonografie nachzuvollziehen, die medial habituell heruntergebetet wird, weil ein Ahnungsloser beim anderen abschreibt. Ellington und Elvis im Nachhinein zu verklären, so Wald, die Beatles oder Dylan als bestimmende Figuren zu begreifen, verschleiere die Stilgeschichte mehr als sie zu erhellen. Vielmehr gelte es, Musik jeweils in ihrer eigenen Zeit verstehen zu lernen und Antworten auf enscheidende Frage zu finden: Warum wurde sie gehört und wie zu ihr getanzt, als sie aktuell war? Mit Verve und Verstand geschrieben, erklärt das Buch den Wandel im Musikbetrieb der letzten 100 Jahre, seine technischen, soziokulturellen und auch phänomenologischen Hintergründe. Um auf die Beatles zurückzukommen:
Sie hatten gute Melodien, moderne Sounds und eine fesche Erscheinung, weiß Wald, doch warfen sie den Pop rhythmisch wie in Sachen Integration weit zurück, weil sie kaum tanzbar waren und weißer als Rock’n’Roll. „The Beatles single-handedly re-segregated pop, they hardly hit black America at all.“ (Oxford University Press, ca. 25 Euro) sche Erscheinung, weiß Wald, doch warfen sie den Pop rhythmisch wie in Sachen Integration weit zurück, weil sie kaum tanzbar waren und weißer als Rock’n’Roll. „The Beatles single-handedly re-segregated pop, they hardly hit black America at all.“
(Oxford University Press, ca. 25 Euro)