Howling Bells :: The Loudest Machine
Ein bodenständigeres Werk, vom Killers-Bassisten produziert
Das nach London übergesiedelte Quartett aus Sydney durfte sein drittes Album mit Mark Stoermer aufnehmen, nachdem man sich auf einer gemeinsamen Tournee nähergekommen war. Der Killers-Bassist debütiert mit „The Loudest Machine“ als Produzent vor der eigenen Haustür in Nevada. Prompt glaubt Howling-Bells-Sängerin Juanita Stein, Geister in der Wüste gespürt zu haben, doch entscheidender für die Genese war dann vielleicht doch Stoermers Filmsammlung (viel Hitchcock) – und vor allem sein Gespür dafür, dass die Band nach dem zerfahren-konfusen Vorgänger „Radio Wars“ wieder die Besinnung aufs Wesentliche und reichlich Boden unter den Füßen brauchte.
Also: Keine Elektro-Experimente mehr, keine Streicher, keine Bläser. Stattdessen vom Start mit dem fiebrigen „Charlatan“ weg wieder volles Vertrauen in die Saitenkünste von Joel Stein, der stets stupend, doch songdienlich präsent ist und zur Not auch mal alte Twin-Gitarren-Tricks bemüht („Into The Sky“, „Sioux“). Und seine schöne Schwester bleibt eine gute, manchmal charismatische Sängerin. Dabei kommen ein paar Songs raus, die öfter mal fürs Stadion im Vorprogramm der Killers taugen („Secrets“), aber auch mal für die Aftershow-Party of two (wie das liebliche „Don’t Run“). Und „The Wilderness“ wird im Finale tatsächlich richtig wild. Vermutlich Geister am Werk. (Cooking Vinyl/Indigo) Jörg Feyer
Beste Songs: „Into The Sky“, „Don’t Run“