HushPuppies – Silence Is Golden :: Leider zu einfallslos geratener Garagenrock aus Frankreich
Es wurde ja langsam Zeit, dass sich auch mal Franzosen in Sachen Garagenrock zu Wort melden. Olivier Jourdan, die Stimme der HushPuppies aus Perpignan hat jedenfalls klare Vorstellungen davon, worum es bei diesem Rock’n’Roll-Ding eigentlich geht: „I want my Kate Moss/ I want my Rolls-Royce/ I want gold on the doors“, nölt er ungeduldig in „Bad Taste And Gold On The Doors„, diesem scheppernden Wunderding, das es auch als herrliches Video gibt, bei dem ein gelangweiltes dürres Model die Jungs im Studio vom Arbeiten abhält. Doch obwohl die Nummer das Zeugdazu hat, mit ihrer quengelnden Orgel und der nörgelnden Gitarre das Indierock-Genre gehörig aufzumischen, ist Olivier Jourdan kein Pete Doherty, sind die HushPuppies keine Babyshambles, erst recht keine Libertines. Und die Strokes übrigens auch nicht.
Mehr Ideen als die, die einem in „Bad Taste And Gold On The Doors“ um die Ohren gehauen werden, hat das Album „Silence Is Golderi“ nämlich nicht wirklich zu bieten. Zwar führen die Jungs auf dem Nachfolger ihres Debütalbums „The Trap“ vor, dass sie wissen, wie man Songs in Fahrt bringt, dass sie eine Vorliebe für spröde Harmonien haben, dass sie geschmacksicher bei der Wahl des Orgelsound an ihren Synthesizer sind. Doch ihren Songs geht regelmäßig die Puste aus, bevor sie überhaupt beim Refrain angekommen sind.
Bei „Down, Down, Down“ versucht die Band, einen mit einem langsamen Beat zu hypnotisieren, verstolpert sich dann aber genauso wie in „A Trip To Vienna“ beim erstbesten Tempowechsel. Während „Moloko Sound Club“ eine holprige Imitation der Hives ist, hört man sonst immer wieder die Kinks durch und manchmal auch die Beatles – wie in „Love Bandit“, das sich bei „Lucy In The Skies With Diamonds“ bedient.
Hübsch gelingt es Produzent Peter Deimel, der auch mal bei Tocotronic an den Reglern saß, auf „Silence Is Golden“ zwar, psychedelisch aufgeladenen Sixties-Garagensound zu reproduzieren, doch für ein gutes Album braucht es mehr. „I’m on the way now/ I’m on the way to the top!“, verspricht Olivier Jourdan aber in „Bad Taste And Gold On The Doors“ — bevor es hysterisch wird und die Nummer sich verspult.