I.Q. – von Fred Schepisi

Schade, daß bei uns alles synchronisiert wird. Wer das Glück hat, die Originalfassung von „I.Q.“ zu erwischen, erlebt das komischste Quartett des Jahres. Vier ältere Herren aus Princeton (New Jersey), allesamt jüdische Emigranten, radebrechen in einem Englisch mit schauderhaften Akzent „I.Q.“ spielt in den 50er Jahren, und der berühmteste Bürger der Kleinstadt mit ihrer Elite-Universität war damals Albert Einstein, vor allem bekannt wegen seiner herausgestreckten Zunge.

Walter Matthau verkörpert ihn als kongeniale Reinkarnation des Nobelpreisträgers. Wenn er ab schusseliger Professor mit seinen drei Kumpanen Gödel (nein, nicht Escher und Bach), Podelsky und Liebknecht die Stadt unsicher macht, hat sich diese leichtgewichtige Komödie schon amortisiert. Die vier junggebliebenen Greise diskutieren unermüdlich über Gott, Zeit und Universum- aber eigentlich interessiert sie nur die Zukunft von Einsteins Nichte Cadierine Boyd (Meg Ryan). Denn das kluge Kind ist leider mit einem verklemmten englischen Wissenschaftler verlobt. Viel besser paßt der smarte Automechaniker Ed Walters zu ihr, der schon beim ersten Blickkontakt großspurig meint: „Diese Frau werde ich heiraten.“ Wie in den besten sarwball comedies wird Ed von Einstein & Co zu einem Physiker umgemodelt, der einen neuen Raketenantrieb entwickelt hat – eine von Einsteins aufgegebenen Ideen. Wissenschaft als fauler Zauber, Liebe im Versuchslabor, schlaflos in Princeton. Relativ gesehen.

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