Igor Strawinsky – Le Sacre Du Printemps

Le Sacre Du Printemps

Das Auge kauft mit – dies ist der Beweis. Ende der 50er brachte Woolworth’s eine billige Klassikserie auf dem hauseigenen Label Music For Pleasure heraus. Dieses Album hier sah ich im Regal stehen und war dermaßen verzaubert von dem Foto mit dem Berg (Ayers Rock in Australien, wie sich herausstellte), dass ich nicht widerstehen konnte. Mit Hilfe der für mich damals ungemein erhellenden Liner Notes konnte ich mir in der Fantasie meinen eigenen Tanz zu dieser fantastischen Musik coreographieren. Das Ostinato-Thema für die vier Tubas steht an Power keinem Rockriff nach. Kurz zuvor in meinem noch kurzen Leben hatte ich mir „Die Planeten“ von Gustav Holst gekauft – angeregt durch eine geniale Science-fiction-Serie namens „The Quatermass Experiment“ im BBC. Ich guckte von hinter dem Sofa aus zu, während meine Eltern glaubten, ich sei schon im Bett. Nach jeder Folge schlich ich steif vor Angst in mein Zimmer, so gewaltig fand ich das Geschehen auf dem Bildschirm. Die Titelmusik war „Mars, der Kriegsbringer“ – daher wusste ich, das klassische Musik keineswegs langweilig war.

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