Imperial Drag: Kauzige Hippies der dritten Generation
Roger Manning hat einen seltsamen Humor. Der Keyboard-Kauz legte unlängst als CD das „Moog Cook Book“ vor – eine Sammlung moderner Klassiker, vorgetragen im schunke Ligen Moog-Synthie-Gewand. Derart läßt sich Nirvana auch beim Tanztee der Senioren spielen. Mannings Freund Eric Dover, der Gitarren zupfen und singen kann, ist nicht minder durchgeknallt Früher spielten beide mit Jellyfish kunterbunten Sonnenblumen-Pop, jetzt setzen sie ihre unkonventionellen Song-Ideen bei Imperial Drag um.
Mit dem Space-Pop auf ihrem Debüt-Album, in dem Breitwand-Psychedelia durch ausgefreakte Experimente angereichert wird, verfolgen die Soundtüftler große Ambitionen. Ein Song, so erklärt Manning, stelle das Äquivalent zu Stanley Kubricks Klassiker „2001 – Odysse im Weltraum“ dar. In anderen reflektieren sie scharfsinnig über den gegenwärtigen Zustand der Welt. Dover und Manning, die euphorisch über ihre Sternzeichen philosophieren und eine Menge über die Rock-Musik der Siebziger wissen, sind Hippies der dritten Generation. Daher singen sie in einem Song: „No matter what, I still believe in love.“