Insomnia, Christopher Nolan :: (Start 17.10.)

An seinem narrativen Experiment „Memento“ sollte man Nolans ersten Hollywoodfilm nicht messen. Um trügerische Momente, Charaktere und Abläufe indes geht es wieder. Der Cop Will Dormer (AI Pacino), in Los Angeles eine Art Sherlock Holmes, und sein Partner Hap (Martin Donovan) sollen im Alaska-Kaff Nightmute bei einem Mädchenmord helfen, zu dem die örtlichen Kollegen noch keine Spur gefunden haben. Dormer stellt dem Täter eine Falle, bei der es zur Schießerei kommt und Hap ums Leben. Getötet hat ihn Dormer, im Affekt und mit Kalkül zugleich. Denn er wird der Indizienfalschung verdächtigt, Hap schien aussagen zu wollen. Als er den Krimiautor Finch (Robin Williams) als Mörder ausfindig macht, erpresst der seinen Häscher. Es folgt ein Psycho-Duell, dem die müde Legende kaum noch gewachsen ist. Den Polarsonimer, während dem die Sonne nie untergeht, karge Berge und gleißenden Schnee nutzt Nolan mit hypnotischer Pracht und Langsamkeit für die Stunde der Wahrheit, in der kein Winkelzug mehr hilft.

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