Irina Palm – Sam Garbarski

Als beste Schauspielerin geehrt wurde Marianne Faithfull auf der Berlinale für ihre Rolle der wohltätigen Witwe Maggie. Um die Operation für ihren kranken Enkel bezahlen zu können, bewirbt sich die unscheinbare, unbedarfte Frau aus dem britischen Arbeitermilieu in einem Sexshop als Hostess. „Das Wort ist ein Euphemismus“, erläutert der Betreiber Miki (Miki Manojlovic), ein mürrischer Jugoslawe, der von ihren zarten Händen angetan ist. Statt eines Feudels soll sie Penisse auswringen, durch ein anonymes Loch in der Wand. Bald ist sie, die ihre lukrative Tätigkeit ihrem arbeitslosen Sohn beschämt verschweigt, als Irina Palm die begehrteste Adresse für Männer mit Triebstau. Eine triste Komik durchzieht das gar nicht frivole Alltagsdrama, in dem jede Szene und Geste von Faithfull vor Ohnmacht fast verharrt. Aber wenn Maggie mit Putzkittel und Thermoskanne zu ihrer Schicht kommt, sind das melancholische Momente stillen Humors. Nur das Ende ist etwas märchenhaft-kitschig, die DVD enthält allerdings einen alternativen Schluss. Außerdem: Features, entfallene Szenen.

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