J Mascis & The Fog – Free So Free: Der gute alte Nöl- und Gitarren-Mahstrom von J Mascis :: CITY SLANG/LABELS
Es war schon ein trauriges Bild, als J. Mascis vor zwei Jahren auf dem Popkomm-Eröffnungskonzert in Köln bei hellem Saallicht auf die Bühne schlurfte. Im Hintergrund wurde die Bühne für St. Etienne aufgebaut, im Publikum ging man Wodka-„Red Bull“ holen. Er sah mit seiner riesigen Brille aus wie eine traurige alte Eule. Ganz allein.
Vor 15 Jahren erschien Dinosaur Jrs. epochales „You’re Living All Over Me „. Danach machte J Mascis sich an Verfeinerungen und Variationen. Das Ende der Band war mitnichten ein Bruch. Ähnlich wie Stephen Malkmus ist auch er dazu gezwungen, genau so weiterzumachen. Besser konnte er es nicht mehr machen. Besser konnte es niemand machen. In eine andere Richtung zu gehen, hätte geheißen, in die falsche Richtung zu gehen, sich zu verlaufen, irgendwann auf Bob Mould zu treffen.
Daher gibt es ein neues J. Mascis 8C The Fog-Album, das klingt, als sei es mindestens zehn Jahre alt Und darüber freut man sich mindestens so seht wie über das nächste Radiohead-Album.
Neben einigen folkigen Stücken, gibt es wieder Gitarrensoli, in die man sich verliebt, obwohl man das eigentlich nicht mehr darf- sich in Gitarrensoli verlieben. Und da sind auch ein paar richtig gute Songs, die es auch auf (fast) jedes Dinosaur Jr.-Album geschafft hätten, ohne übel aufzufallen. Allen voran das hypnotische „Someone Said“ und der Neil-Young-selige Titelsong.
Thematisch zieht sich der Albumritel „Free So Free“ durch alle Songs. Und auch J. Mascis weiß, so richtig frei ist man nur, wenn man weit weg von den anderen steht, ganz allein.